Harald Lesch, ein Interview entlarvt ihn

Aktuell hat sich Herr Professor Lesch in einem Interview zu eher philosophischen Fragestellungen geäußert, denn es ging vor allem um religionsnahe Fragen wie Leugner, Wissen und Glauben. Zugegeben, das Thema Glauben musste ich in diesen Artikel einbringen, weil es die Sachlage greifbarer macht. Ziel des Interviews mit unserem Herrn Lesch, einem Apostel der Wissenschaftskirche mit vielen Gefolgsleuten, war es hier, die Querdenker und kritischen Zeitgenossen als von sozialen Medien fehlgeleitete hirntote Verschwörungsjunkies und Leugner hinzustellen.

Den vollständigen Artikel findet man unter folgendem Link:

https://www.gmx.net/magazine/wissen/wissenschaft-technik/harald-lesch-verschwoerungsmythen-klimawandel-aliens-35434888

https://de.wikipedia.org/wiki/Harald_Lesch#

Ich werde mir nun erlauben, wesentliche Teile des Interviews zu zitieren und entsprechend zu kommentieren:

Die Coronakrise und der Klimawandel stellen die Menschheit vor gewaltige Herausforderungen. Eine erfolgreiche Bewältigung dieser Probleme ist keineswegs sicher.

Stimmt, denn es ist definitiv nicht belegt, in welchem Umfang beide Szenarien das Ergebnis politischen Willens und etabliertem Glaubens sind.

Viele Menschen suchen ihre Patentlösung deswegen lieber abseits der Realität in der Welt der Verschwörungsmythen. Oder sie leugnen schlicht die Existenz eines Problems. Ein Schritt, den Harald Lesch nicht nachvollziehen kann. Wir haben uns mit dem Astrophysiker und Fernsehmoderator darüber unterhalten.

Abseits der Realität heißt, abseits dessen, was wir als Wahrheit anerkennen sollen. Wer von dieser Wahrheit abweicht, ist ein Leugner – ein Vorgehen, dass eigentlich eher dem Mittelalter entsprungen ist und nun ausgerechnet von Wissenschaftlern wie einem Herrn Lesch wiederbelebt wird. Es ist leider nicht neu, dass sich die Intellektuellen zu weiten Teilen schon immer in den Dienst derer stellten, von deren Tischen besonders große und saftige Knochen herunterfielen.

Der Satz ist pures Framing und sollte der Redaktion um die Ohren geschlagen werden. Kaum einer stellt den Klimawandel oder auch die Existenz des Corona-Virus in Frage. Was jedoch in Frage steht, sind Aussagen wie menschengemachter Klimawandel und Pandemie. Das hat nichts mit Leugnung zu tun und wer dies nicht versteht, geht das Risiko ein die vermeintlich resultierenden Probleme nicht lösen zu können – weil falsche Zusammenhänge hergestellt und nicht in Frage gestellt werden. Wenigstens dem sollte Herr Lesch doch zustimmen können?

Um ein einfaches Beispiel zu bemühen, wird einem Patienten heutzutage ja auch nicht das Bein amputiert, dessen Schmerzen aus einem Wirbelsäulenproblem resultieren.

„Ich kann mir das nicht erklären. Ich weiß nicht, wie man angesichts der Ereignisse, die um einen herum passieren, so die Wirklichkeit verneinen kann. Ich hoffe nur, dass die Leute, die sagen “Es gibt das Virus nicht”, nicht daran erkranken. Und falls doch, sollten sie vielleicht eine Patientenverfügung unterschreiben, dass sie, falls sie sich doch mit dem aus ihrer Sicht nicht vorhandenen Virus infizieren, dann auch keine Krankenhausbehandlung bekommen. Vielleicht würde das helfen.“

Wie schon gesagt, es ist nicht der Zweifel am Virus, sondern der Zweifel an der Pandemie! Schon an diesem Punkt macht es sich der gute Herr Lesch zu einfach. Wenn in den Medien über Neuinfektionen berichtet wird, dann ist dies nichts weiter als die Positivrate der PCR-Tests. Dies sagt nichts über eine tatsächliche Infektion oder die Entwicklung von Symptomen aus. Bei einer so tödlichen Pandemie müsste ich schon mindestens ein bis zwei Fälle im Bekanntenkreis haben, die schwerere Verläufe gezeigt hätten – aber nicht einmal das ist der Fall. Und die Medien sprechen nicht umsonst von “MIT Corona gestorbenen”. Da kann man auch jene Fälle zählen, die nur mit dem Auto am Baum gelandet sind. Eine Inzidenz von 100 Fällen auf 100.000 Einwohner bedeutet, dass 99,9% der Bevölkerung gar nicht betroffen sind.  Wie soll das nicht Zweifel an einer Pandemie wecken, deren Kriterien erst unlängst angepasst wurden, da die Schweinegrippe unter vorherigen Definitionen leider keine pandemischen Ausmaße entwickelt hatte. Eventuell hilft dies Herrn Lesch zu verstehen, wie die Leute denken. Es gibt das Virus und es gibt schwere Verläufe und das gab es bei der Grippe auch schon immer, die ja in dieser Saison ausgefallen ist – seltsam, oder? Wollen wir nun wegen jeder Grippe das Land in Schockstarre versetzen, denn das wäre ja nun gerechtfertigt? Herr Lesch, es geht hier nicht um Leugner und Inquisition, sondern um die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen. Wieso das ausgerechnet ein Mann wie Sie nicht versteht bekomme ich nicht zusammengeholt.

Es ist mir völlig schleierhaft. Ich weiß nicht, wie man das zusammenholt, wie die Leute denken. Anhänger von Verschwörungstheorien haben einfach aufgehört, ihren Apparat, ihren Kopf zu benutzen. Sie benutzen lieber ihre Touchscreens. Sie reflektieren nicht genug.

Herr Lesch, wie genau sind Sie zu Ihren Einsichten zur Pandemie gekommen? Wenn ich den lieben langen Tag unsere Qualitätsmedien konsumiere, wäre ich vermutlich auch ähnlich gestrickt. Aber zum Glück hat sich das betreute Denken nicht bei allen Menschen durchsetzen können. Meinen Sie wirklich, wir brauchen Sie, um uns erklären zu lassen, wie hirnamputiert wir sind?

Das ist ja die ganz große Mondlandeverschwörung, von der wir hier reden. Schon bei der hieß es ja: 250.000 Leute hätten sich zusammengetan und kollektiv geschwiegen über diese Riesengeschichte. Und jetzt müssten das ja sieben Milliarden Menschen ebenfalls tun – ich meine, alle Menschen auf der Welt sind von Corona betroffen … Sowas Irres.

Na sicher doch, eine der schrägsten „Verschwörungstheorien“ muss als Vergleich herhalten, auch das ist propagandistisches Handwerkszeug der untersten Schublade und hat nichts mit einem ehrlichen Diskurs zu tun.

Ansonsten bin ich als Wissenschaftler natürlich verpflichtet, das zu sagen, was ich als Wissenschaftler weiß. Und das tue ich. Ganz einfach.

Herr Lesch, was hiervon wissen Sie denn, und was davon glauben Sie einfach nur, weil es ja Konsens ist? Ihre Standpunkte lassen mich zumindest wissen, dass Sie da keinen Unterschied sehen – für einen Wissenschaftler eigentlich fatal.

Wir erleben momentan eine Art von intellektueller Radikalisierung bei den Verschwörungstheorien. Und dass das so stattfindet, liegt nicht an der Wissenschaft, sondern vor allem daran, dass sich schwachsinnige Theorien mit hoher Geschwindigkeit über den Planeten ausbreiten können.

Wir leben in einem Land, in dem Wissenschaft, Forschung und Technologie eine überragende Rolle spielen, auch wenn man nicht dran glaubt. Das heißt, das ganze Leben wird geprägt von Dingen, die nur deshalb um einen herum sind, weil Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler irgendwann mal Forschung betrieben haben und das dann in unser alltägliches Leben Eingang gefunden hat – gerade heutzutage, die digitale Technologie und dergleichen mehr.

Diese ganzen Querdenker-Leute oder Verschwörungstheoretiker leben zwar gedanklich im Mittelalter, aber mit den Methoden des 21. Jahrhunderts. Und das ist doch überhaupt nicht konsistent. Wissenschaft kann auf diese Widersprüche nur immer wieder hinweisen.

Da haben wir den Salat, die Leugner leben im Mittelalter – die sind es aber nicht, die den Diskurs verweigern. Im Gegenteil, der Diskurs wird hier eingefordert. Doch Leute wie Sie und unsere Qualitätsmedien verweigern sich vollständig, mit Verweis darauf, dass man diesen Leuten ja nicht auch noch eine Bühne bieten müsste. Was haben Sie denn zu befürchten, wenn doch alles so klar und wissenschaftlich unwiderlegbar ist? Nein, die Querdenker agieren nicht unter Nutzung mittelalterlicher Wortschöpfungen und Schreckensszenarien. Und was die sozialen Medien angeht, müssen Sie einfach mal schauen, welcher Kahlschlag hier soeben im Sinne einer Zensur stattfindet. Ist das einer Demokratie würdig?

Wissen Sie was das Beste an diesem Interview ist? Es enthält nicht ein einziges belastbares Argument und ist von vorn bis hinten eine von Worthülsen und Glaubensbekenntnissen gespickte Selbstinszenierung.

Sie mögen mal ein guter Astrophysiker gewesen sein, ein Wissenschaftler, der seine Studenten begeistern konnte. Aber geblieben ist nur noch die leere Hülle eines Mainstreamzombies – hier verlieren einfach Alle.

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Eine Antwort auf „Harald Lesch, ein Interview entlarvt ihn“

  1. Schade, dass derartige Analysen keine Beachtung finden in den sog. MSM. Selbst Physiker bin ich von Prof. Lesch abgrundtief enttäuscht. Ich werde mir keine seiner Sendungen jemals wieder ansehen. Hatte nie gedacht, dass ein derart Intellektuell weit gebildeter Wissenschaftler sich für derartige MS-Propaganda hergibt.

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