Krieg gegen Russland – echt jetzt ?

Ich bin im Höchstmaß über die aktuelle außenpolitische Entwicklung besorgt, denn was ich erlebe, ist Kriegstreiberei in Reinkultur, das Heranzerren völlig fadenscheiniger Geschichten, wie angebliche russische Drohnen in Westeuropa oder die Mär vom Russen, der uns in zwei Jahren überfallen will.

Wie kann man einen bereits laufenden Krieg einordnen, ohne dabei die offizielle Nachrichtenlage heranziehen zu müssen, die ja kaum der Wahrheit entsprechen dürfte. Mein Ansatz betrachtet die vermutlichen strategischen Zielsetzungen, welche ja die Basis jedes militärischen Konfliktes sind.

Für Russland gilt nach westlichem Narrativ eigentlich nur deren imperiales Streben, um die ehemalige UdSSR wieder herzustellen. Dieser Ansatz blendet aus, dass Russland aus diesem Vorgehen keinerlei Nutzen ziehen kann, sondern nur Nachteile hätte. Europa verfügt über keinerlei Ressourcen, die Russland nicht selbst im Überfluss hätte.

Anders sieht dies für Europa aus, dem der russische Reichtum an natürlichen Ressourcen wie ein Schlaraffenland vorkommen muss: Öl, Gas, Kohle, Uran, seltene Erden und alle möglichen Erze stehen nahezu unbegrenzt zur Verfügung. Der ungenierte Zugriff auf diese Ressourcen wurde jedoch mit der Regierungsübernahme durch Herrn Putin beendet. Das erprobte westliche Vorgehen hierfür ist der Regime Change, dessen Kern die Schwächung der etablierten Führung ist, was übrigens auch in der Ukraine 2014 so angewendet worden ist.

Während also Russland immer wieder auf die mündlichen Zusagen der Verhandlungen zur deutschen Wiedervereinigung verwies, dass sich die Nato nicht einen weiteren Inch nach Osten ausdehnen würde, wanzte sich die Nato Land für Land Richtung Osten voran, um nun mit der Ukraine an der russischen Grenze zu stehen. Es war nicht Russland, dass dieses extrem provokante Vorgehen zeigte, es war der Westen, es waren wir!

Russlands Einmarsch in die Ukraine war im Februar 2022 eine klare Botschaft: Bis hierher und keinen Meter weiter.

Die Ukraine, vom Westen bereits hochgerüstet, sah sich zu Verhandlungen gezwungen, welche in Istanbul im Mai 2022 bereits zur Unterschrift und damit zum Frieden geführt hätten, wäre da nicht Boris Johnson gewesen, der dem amtierenden ukrainischen Präsidenten Selenski erklärte, dass der Westen noch nicht bereit sei, diesen Krieg zu beenden.

Und damit sind wir beim strategischen Ziel des Westens, welches darin bestehen dürfte, in Russland einen Regime-Change herbeizuführen, um eine Art Jelzin 2.0 zu etablieren, eine neue russische Führung, die dem Westen zu Diensten ist und so den Zugriff auf russische Ressourcen zu westlichen Bedingungen wieder sichert. Nur dieses Vorgehen bietet Europa eine wirtschaftliche und sicherheitspolitische Perspektive ohne Gesichtsverlust, denn man habe ja Russland von Putin befreit. Überdies entspricht das aktuelle Vorgehen des Westens zu 100% der geopolitischen „Heartland Theorie von Mackinder“ , welches einen Landriegel zwischen Westeuropa und Russland vorsieht – ganz im Sinne von „Teile und Herrsche“, für welchen die Ukraine ein notwendiger Bestandteil ist.

Das aktuelle Problem ist nur, dass Russland aktuell immer stärker wird, während der Westen einen strategischen Vorteil nach dem anderen verliert und eigentlich schon jetzt mit heruntergelassenen Hosen dasteht, wie folgende Beispiele eindrucksvoll belegen dürften:

  • Poseidon, eine Unterwasserdrohne, welche größte Flottenverbände und Küstenregionen in wenigen Augenblicken vernichten kann
  • U-Boote, die mit Stealth-Technologie ausgestattet sind und selbst modernste U-Boote der Ohio-Klasse orten und vernichten können
  • Hyperschallraketen in allen Klassen, die auch im Endanflug noch manövrierbar sind und somit durch keine existierende Luftverteidigung ausgeschaltet werden können
  • Waffen, mit denen Satelliten im Orbit ausgeschaltet werden können
  • Taktische EMP-Waffen
  • Ein komplett neuer taktischer Reifegrad über alle Waffengattungen

Es ist mittlerweile ein Fakt, dass der Westen die militärischen Fähigkeiten der Russen auf fast schon fahrlässige Weise unterschätzt hat. Nachrichten wie die folgende sind auf Youtube dominierend:

Russland hat schon immer gezeigt, dass es gerade unter hohem Druck Leistungen erzielt, die seine Gegner schlicht für unmöglich gehalten hätten. Ein wichtiger Grund hierfür ist die genaue Analyse des Gegners und die Erarbeitung der jeweils effizientesten Gegenmaßnahmen. Stellen sie sich einfach einen großen Trägerverband aus Schiffen und Flugzeugen vor, welcher nach heutigen Maßstäben Billionen Dollar kosten kann, der mit einer einzigen Poseidon für ein paar Millionen Rubel vernichtet werden kann, oder denken Sie an Gefechtsstände und Marschflugkörper, die blind agieren, weil Satelliten und GPS nicht mehr zur Verfügung stehen.

Man muss sich wirklich fragen, was Europa und die Nato meinen dem entgegensetzen zu können, denn aus berufener Quelle weiß ich, wir sind weitgehend blank – was noch in den Depots war, ist in der Ukraine oder sonst wo gelandet, um dort noch ein paar korrupten Figuren die Taschen zu füllen.

Es ist mir ein absolutes Rätsel, auf welcher Basis Merz und Pistorius hier von Kriegsszenarien schwadronieren können, in denen sie nicht einmal den Hauch einer Chance hätten – gänzlich abgesehen von der moralischen Verkommenheit, die diese Herren zur Schau stellen, vergessend, was Deutschland den Russen im 2. Weltkrieg angetan hat und ignorierend, welche wichtige Rolle Russland beim Mauerfall gespielt hat.

Im aktuellen Vorgehen sehe ich einen direkten Verstoß gegen das Grundgesetz, welches klar darlegt, nie wieder Krieg von deutschem Boden und Bestrafung jeglicher Handlungen, die der Vorbereitung eines Angriffskriegs dienen könnten … Mir ist nicht klar, warum diese Regelungen nicht zur Anwendung gebracht werden.

Russland ist aus meiner Sicht die beste Chance, die Europa hätte haben können und es kann weder eine erfolgreiche europäische Wirtschaft noch eine sinnvolle europäische Sicherheitsarchitektur ohne Russland geben. Wer das nicht versteht, der wird keine Zukunft haben. Ich würde sogar so weit gehen, dass ich eine BRICS-Mitgliedschaft für sinnvoll halte, denn diese Märkte haben echtes Potential, im Gegensatz zum Westen, der bei genauer Betrachtung seine Halbwertzeit längst hinter sich hat.

Anstelle einer fatalen und von Selbstüberschätzung getragenen Kriegshysterie brauchen wir doch dringend Konzepte für Remigration, günstige Energie und für die Wiederherstellung der Gewaltentrennung als Basis einer tragfähigen Demokratie. Sich hinter dem ach so bösen Russen wegzuducken geht einfach gar nicht!

Eine Bedrohungslage haben wir tatsächlich, aber die geht nicht von Russland aus, sondern von verblödeten Politikern!

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