Als in der ehemaligen DDR aufgewachsener Bürger hatte ich das Vergnügen, in einem Schulsystem mit entsprechender politischer Indoktrinierung aufgewachsen zu sein. Mit der Wende meinte ich, dass derartige Themen nun Vergangenheit sind, zumal das Neutralitätsgebot für Schulen im Grundgesetz unseres Landes verankert ist:
Das staatliche Neutralitätsgebot gehört zu den wichtigsten Grundprinzipien unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Es ist ein elementares Kennzeichen freiheitlich-rechtsstaatlicher Ordnungen und hebt sich fundamental von antidemokratischen, totalitären Systemen ab. Seinen Rechtsgrund findet es in den Artikeln 3, 20 und 21 des Grundgesetzes (GG). Daraus geht hervor, dass Staatsorgane weder zugunsten noch zulasten einer politischen Partei in den Wahlkampf beziehungsweise über Zeiten des Wahlkampfes hinaus wirken dürfen (Grundsatz der Chancengleichheit der Parteien). Neutralität gegenüber allen nicht durch das Bundesverfassungsgericht verbotenen Parteien ist demnach ein Wesensmerkmal aller Verwaltungsarbeit im demokratischen Rechtsstaat, ein Fundament unserer Demokratie.
Für die schulische Praxis bedeutet bereits diese Vorgabe, dass weder das Kultusministerium als oberste Schulaufsichtsbehörde, noch das Landesamt für Schule und Bildung als nachgeordnete Behörde oder ihre Mitarbeiter sowie Lehrer an den Schulen zugunsten oder zulasten einer politischen Partei im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit oder ihrer Schularbeit / Unterrichtstätigkeit wirken dürfen.
Es ist jedoch eine Unglaublichkeit, mit welcher Intensität das Thema Klimaschutz in Schulen behandelt und zu einer Frage von Leben und Tod erhoben wird. Es ist sogar davon auszugehen, dass Schulen, die diese Themen nicht entsprechend priorisieren, mit Nachteilen in der Förderung durch die öffentliche Hand zu rechnen haben. Entsprechend fallen die Reaktionen aus, sobald man die verantwortliche Schulleitung auf einen völlig überzogenen und von politischem Alarmismus geprägten Umgang mit dem Thema Klimaschutz hinweist.
So geschah dies auch an einem Thüringer Gymnasium, dessen Beispiel ich hier aus eigener Erfahrung zitieren möchte. Dank des umtriebigen und engagierten Lehrers für Biologie und Chemie genossen hier die Schüler nicht nur einen qualitativ hochwertigen Unterricht, sondern es gab auch entsprechende Projekte, wie den CO2-freien Schulweg, die Green-Apple-Week und die Errichtung eines Klimaschutz-Pavillons. Während ich also die etablierten Aktivitäten als notwendiges Übel einer gewissen Konformität akzeptieren konnte, brachte mich der im Klima-Pavillon dargestellte Unsinn an die Grenzen dessen, was für einen gebildeten Menschen überhaupt erträglich ist. Im folgenden Abschnitt finden sich die von mir kommentierten Schautafeln des Pavillons:
Schautafeln mit Kommentaren
Der Pavillon selbst ist eine aus acht Teilflächen bestehende begehbare Holzkonstruktion, in welcher man die vorgeblich nur von Schülern erarbeiteten Inhalte zum Thema Klimaschutz dargeboten bekommt. Jede der Informationstafeln misst etwa 1m x 2m und wurde mit aufwändigem Werbedruck erstellt. Ich nehme mir nun die Freiheit, diese Tafeln hier nicht nur zu zeigen, sondern auch entsprechend zu kommentieren.
- Den Klimawandel gab es schon immer, so auch heute.
- Früher gehörten durch Klimawandel ausgelöste Wanderungsbewegungen zum Alltag – so entstand Siebenbürgen in Rumänien.
- Heute halten wir all dies für eine Katastrophe, weil jeder Winkel dieser Welt bereits mit einem „Das ist aber meins“ – Schild versehen ist. Die eigentliche Katastrophe sind Besitz und Überbevölkerung, denn diese beiden Faktoren machen Ausweichbewegungen nahezu unmöglich.
- Sollten beispielsweise die Flüsse Indiens zu Rinnsalen verkommen, so werden 1,2 Milliarden Menschen betroffen sein. Es ist die archaische kulturelle Erbmasse , die Familien mit zehn und mehr Kindern hervorbringt – das ist für keinen Planeten und keine Gesellschaft auf Dauer verkraftbar – wer etwas anderes sagt, lügt sich in die eigene Tasche.
- Hiermit geht auch eine intensive Landnutzung einher. Im Iran, der kaum über Wasserreserven verfügt, hat sich die Bevölkerung über die letzten 50 Jahre verdoppelt – die Grenzen einer sinnvollen Nutzung von Flüssen und Seen sind längst überschritten – und nun? Allah wird kein Wasser zur Verfügung stellen, soviel ist sicher.
- Die 0,76 Grad Celsius sind hinsichtlich des zeitlichen Bezugs undefiniert. Die globale Durchschnittstemperatur ist seit dem Ende der letzten kleinen Eiszeit um 0,75 Grad Celsius gestiegen – was soll die Temperatur auch sonst nach einer von Vulkanismus und geringer Sonnenaktiviät geprägten Zeit (Mounder Minimum) anstellen? Sie muss ohne diese beiden Faktoren einfach steigen, ganz unabhängig vom Menschen.
- In der Zeit von 1940 bis 1980 sind die Temperaturen gar gesunken, obwohl es gerade in dieser Zeit zu einem starken Anstieg des CO2 Ausstoßes ohne jeglichen Klimaschutz kam – das widerspricht der CO2 These.
- Überdies folgt die CO2 Konzentration erdgeschichtlich der Temperatur – und nicht umgekehrt. Dies liegt an der CO2 Bindungsfähigkeit der Ozeane, die dieses Gas bei Erwärmung mit einer Verzögerung von ca 800 Jahren abgeben.
- Dass wir in unserer Zeit eine vermeintliche Korrelation von CO2 und Temperatur sehen, liegt am zeitlichen Zusammenfallen vom Ende der kleinen Eiszeit um 1850 und dem Beginn der industriellen Revolution um etwa die selbe Zeit, denn ja, der Anstieg der CO2 Konzentration von 0,028% auf 0,038% ist auf menschliche Aktivität zurückzuführen.
- Der Löwenanteil jeglicher Temperaturwirksamkeit entfällt auf den Wasserdampf und Wasser, alles andere sind lediglich Spurengase mit lächerlichen Konzentrationen, Ozon ist gar im Gegenteil strahlungsabschirmend wirksam.
- Der Meerespiegel steigt seit zwei Jahrzehnten mit ungefähr 3mm pro Jahr, eine Beschleunigung ist nicht eingetreten. Wie in diesem Kontext 58 Meter Anstieg entstehen sollen, ist nicht erklärbar. Ein ähnlich hoher Zahlenwert wurde durch das IPCC im 5. Sachstandsbericht als sehr unwahrscheinliches „worst case scenario“ bezeichnet, alle aus dieser Zahl 58 Meter abgeleiteten Szenarien sind allenfalls für Hollywood und sonstige Propaganda zu gebrauchen.
- Das Bild mit dem Eisbären ist ein gezielter Fake: Google: „eisbaeren saga tausend luegen“, wirklich irritierend, es hier so prominent zu sehen.
- Eisbären leben laut genetischer Forschung seit 600.000 Jahren, und haben weit wärmere und eisfreie Zeiten erlebt. Sie ernähren sich auch nicht vom Meereis! Nach dem Verbot der Jagd auf Eisbären hat sich deren Population übrigens über die letzten Jahrzehnte verfünfacht … von 5.000 auf etwa 25.000.
- Meereströmungen haben ihren Verlauf schon immer geändert, so wie sich auch das Klima schon immer ändert, so ist es nun mal.
- Was Atlantis hier zu suchen hat weiß ich nicht, aber gemessen an den übrigen alternativen Fakten, wird es wohl eine Daseinsberechtigung haben.
- Zu Migration habe ich mich bereits geäußert. Wieso hier ein Boot voller Wirtschaftsflüchtlinge instrumentalisiert werden muss, kann ich nicht verstehen.
- Die Carteret Inseln werden nicht überflutet, sondern sie versinken: Die Inseln liegen in einem der komplexesten tektonischen Gebiete der Welt. Hier stoßen in einer Subduktionszone entlang des Neupommern-Bougainville-Grabens die Pazifische Platte, die Australische Platte und die Süd-Bismarck-Platte aneinander, Teile der ozeanischen Platte werden nach unten gedrückt. Nicht das Meer steigt, sondern der Boden sinkt. Das trifft übrigens auch genauso auf die Niederlande und vermeintliche weitere von der Klimaüberflutung bedrohte Gebiete zu.
- Wer auf solchen Inseln lebt, kann unmöglich von einer dauerhaften Bleibe ausgehen.
- Dass Japan verschwindet halte ich erst recht für ein Gerücht, so wie bei den angenommen 58 Metern Anstieg alles auf dieser Schautafel als Gerücht zu betrachten ist.
- Ja, Gletscher haben abgenommen, es gab sogar Zeiten, in denen die Pole komplett eisfrei waren, so wie es auch Zeiten gab, in denen die Erde komplett zugefroren war.
- Jedoch: Gletscher wachsen wieder – und zwar seit 2009 !
- https://community.zeit.de/user/schneefan/beitrag/2009/11/02/weltweit-wachsen-gletscher-wieder
- Im nordamerikanischen Glacier Nationalpark hat man die 2018 klammheimlich die Informationstafeln entfernt, welche das Verschwinden der Gletscher für 2020 vorhergesagt hatten. Auch diese Gletscher wachsen seit 2012 wieder.
- Diese Tafel ist fachlich falsch !!! Wenn die Erde tatsächlich den Großteil der einfallenden Strahlung einfangen würde, dann würde dies zu einer „Akkumulation“ oder Aufsummierung der aufgenommenen Energie führen, was durch Biomasse in ganz geringem Maße möglich ist, aber mehr auch nicht.
- Einstrahlung und Abstrahlung befinden sich vielmehr in einem thermodynamischen und sich selbst erhaltenden Gleichgewicht. Das Prinzip ähnelt dem eines Waschbeckens mit offenem Abfluss, bei dem bei offenem Wasserhahn der Pegel steigt, bis die Flüssigkeitshöhe einen statischen Druck erzeugt, der für einen konstanten Pegel sorgt … Im Beispiel der Erde ist der Pegel die Temperatur und die damit wieder ins All abgegebene Strahlung
- Wie bereits gesagt, hat wirklich gar nichts hier mit einem Treibhaus zu tun, denn dessen Funktionsweise beruht auf der Unterbindung von Konvektion, während Konvektion in den unteren Schichten der Atmosphäre der bestimmende Mechanismus des Wärmeaustauschs ist – oder was sonst ist ein Hurrikan? … lassen sie den mal in ihr Treibhaus.
- Ich spreche also ganz bewusst nicht von einem Treibhauseffekt, denn dieser Begriff vereinfacht zu stark und ist physikalischer Nonsens.
Weitere Schritte und Fazit
Bilder und Kommentare hatte ich in einer Präsentation zusammengeführt und dem verantwortlichen Fachlehrer mit Bitte um Diskussion zugesendet. Nach anfänglicher Gesprächsbereitschaft stellte sich jedoch schnell heraus, dass dieses Thema leider nicht weiter zu vertiefen war, da die Vorbereitungen für einen längeren Auslandsaufenthalt die volle Aufmerksamkeit des Fachlehrers in Anspruch nahmen.
Also wandte ich mich vertrauensvoll an die Schulleitung, welche auch vorgab, das Thema verfolgen zu wollen, aber ohne jegliche Konkretisierung. Daraufhin fühlte ich mich veranlasst, noch einmal nachzufassen, bot meine Mitarbeit an und bat um erste Terminvorschläge für ein Fachgremium. Die deutliche Antwort ließ nicht lange auf sich warten – man habe für solche Themen keine Zeit. Im Lichte der generellen Situation fehlender Lehrkräfte und der ständigen Prüfung von möglichen Schul-Zusammenlegungen ist diese Reaktion auch irgendwie nachvollziehbar, zumal eine Abkehr von bestimmten Themen heutzutage eben auch ein Risiko für eine als Land-Gymnasium zu bezeichnende Bildungseinrichtung darstellt.
Übrigens wurde der umtriebige Fachlehrer unlängst als Lehrer des Jahres geehrt – nicht zuletzt auch wegen seines Engagements für den Klimaschutz. Es sei jedoch auch gesagt, dass er diesen Titel durchaus auch für seine bemerkenswerten pädagogischen Fähigkeiten verdient hat.
So wird der Klima-Pavillon auch weiterhin Bestand haben, und unseren Kindern ein völlig überzogenes, physikalisch falsches und politisch motiviertes Bild vom Klima und dem Klimaschutz vermitteln. Es ist unter diesen Umständen kein Wunder, sondern ein notwendiges Ergebnis, dass unsere Kinder lärmend und von purer Angst getrieben in “Fridays for Future” Demonstrationen zu finden sind, die in erster Linie der Vermittlung einer politischen Richtung dienen, welche im Lichte des aktuellen Niedergangs der etablierten Parteien dringend erforderlich ist. Und warum ist das so – einfach weil man Alternativen nicht zu viel Raum zur Entwicklung bieten möchte. So gab ein Insider unlängst preis, dass die Kultusministerien den Schulen signalisiert hätten, dass eine Unterstützung der “Fridays for Future” durchaus gewünscht sei. Mit solcherlei Informationen versorgt, habe auch ich meine Opposition aufgegeben, zumal dies für meinen an dieser Schule befindlichen Sohn auch zum Nachteil hätte werden können.
Es lebe die Instrumentalisierung unserer Kinder und die Indoktrinierung an unseren Schulen.