Im Kontext der Thesen zum vom Menschen verursachten Klimawandel und der damit speziell in Deutschland einhergehenden öffentlichen Hysterie scheint es angebracht, einen Blick hinter psychologische Mechanismen zu werfen, die so schon seit Jahrtausenden funtionieren. Religion ist so alt wie menschliches Bewusstsein, dessen Entstehung weit mehr als 100.000 Jahre zurückliegen dürfte.
Während heute eine handvoll Weltreligionen das Geschehen prägt, gab es auch im Altertum Naturgottheiten, den Olymp, die ägyptischen Götter, römische Götter, chinesische oder auch südamerikanische Gottheiten, die von den Menschen verehrt und um Beistand ersucht wurden.
Ludwig Feuerbach erklärt den Ursprung jeglicher Religion wie folgt:
Die Behauptung, dass die Religion dem Menschen eingeboren, natürlich sei, ist falsch, wenn man der Religion überhaupt die Vorstellungen des Theismus, d. h. des eigentlichen Gottesglaubens unterschiebt, vollkommen wahr aber, wenn man unter Religion nichts weiter versteht, als das Abhängigkeitsgefühl – das Gefühl oder Bewusstsein des Menschen, dass er nicht ohne ein anderes, von ihm unterschiedenes Wesen existiert und existieren kann, dass er nicht sich selbst seine Existenz verdankt. Die Religion in diesem Sinne liegt dem Menschen so nahe wie das Licht dem Auge, die Luft der Lunge, die Speise dem Magen. Die Religion ist die Beherzigung und Bekennung dessen, was ich bin. Vor allem bin ich aber ein nicht ohne Licht, ohne Luft, ohne Wasser, ohne Erde, ohne Speise existierendes, ein von der Natur abhängiges Wesen.
Ludwig Feuerbach, Das Wesen der Religion
Wir Menschen suchen in der Religion Trost und einen Ausweg hinsichtlich nicht in unserer Macht stehender Entwicklungen oder auch Bedrohungen, denen wir uns ausgeliefert sehen. Viele Religionen arbeiteten daher mit beängstigenden Szenarien und dem Angebot, dies vermeiden zu können. In unserer christlichen Religion finden wir den Sündenfall, die Hölle und den Teufel – aber eben auch die Gebote Gottes, deren Einhaltung uns dereinst erlösen und vor der Hölle bewahren würde. Es kommt sogar noch besser, denn selbst der Tod scheint überwindbar und ein glücklicheres Leben im Jenseits wird nicht nur im Christentum versprochen. Auf der Basis dieser wenigen Leitgedanken haben sich Juden, Christen, Muslime und viele weitere gläubige Menschen zu gewaltigen Religionsgemeinschaften zusammengefunden, und stehen sich dabei mal mehr oder auch mal weniger tolerant gegenüber. Im Namen dieser Religionen wurde geliebt und gelacht, aber auch getötet und unterjocht. Nutznießer waren stets die Priester, deren Macht und Reichtum auf nicht nachprüfbaren Verheissungen beruhte und auch heute noch beruht.
Warum sehe ich nun einen Grund all dies hier zu erwähnen? Logisch, die Klimadebatte trägt exakt alle Wesenszüge einer Religion. Angeblich wissenschaftliche Thesen werden nicht bewiesen, mangels besseren Wissens muss man diesen Glauben schenken. Basierend auf dem Glauben werden Horrorszenarien entwickelt, denen man jedoch noch entkommen könne, wenn man jetzt handelt. Propheten werden etabliert und wer sich dem neuen Glauben nicht bedingungslos anschliessen will, der darf sein Leben abseits der Gesellschaft als Leugner fristen. Und das beste an dieser neuen Religion ist, dass sie so geschickt passt, dass eine Konfrontation mit den existierenden Religionen nicht erforderlich ist. All dies verfängt besonders bei jungen Menschen, denen der Verlust ihrer Zukunft vorhergesagt wird. Ein ausreichendes Wissen, um diese Aussage zu prüfen, steht den jungen Menschen kaum zur Verfügung, und schliesslich sind es ja die Wissenschaftler selbst, die sich hier an uns wenden.
Dass es beispielsweise in der Klimaforschung 95% der hier beschäftigten Wissenschaftler ohne die These des „Global Warming“ gar nicht gäbe, wissen eben nur die Wenigsten.
Wir sollten das jedoch nicht überbewerten, denn so ist das Märchen vom wissenschaftlichen Konsens gleich viel imposanter und vor allem auch glaubhaft. Es ist schon verrückt, welche Parallelen sich im Bereich des Klimaschutzes zu etablierten Religionen ziehen lassen. Warten wir mal ab, bis die ersten Leugner zur Reinigung der Gesellschaft auf CO2-freien Scheiterhaufen landen.
Amen!